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Russisches Weihnachten: Omen für den Heiligen Abend

Geschichte, Traditionen und Verbote


Weihnachten (Рождество Христово) in Russland ist eines der wichtigsten und ehrwürdigsten Feste der orthodoxen Kirche. Es wird am 7. Januar nach dem julianischen Kalender gefeiert, der dem gregorianischen Kalender um 13 Tage hinterherhinkt. Dieses Fest hat tief verwurzelte historische Ursprünge, reiche Traditionen und strenge Bräuche, die auch heute noch von vielen Gläubigen befolgt werden.



Die Geschichte von Weihnachten in Russland


Das Christentum wurde 988 in der Rus eingeführt, und seither wurde Weihnachten zu einem bedeutenden Fest. Während der Sowjetzeit waren religiöse Feiertage, einschließlich Weihnachten, jedoch verboten. Erst 1991, nach dem Zerfall der Sowjetunion, wurde Weihnachten wieder zu einem offiziellen staatlichen Feiertag.


In der orthodoxen Tradition symbolisiert Weihnachten die Geburt Jesu Christi in Bethlehem, was mit Frieden, Licht und Güte verbunden ist. Das Fest wird von der 40-tägigen Fastenzeit begleitet, die am Heiligabend, dem 6. Januar, endet.



Was macht man am Heiligen Abend?


Der Heilige Abend, in Russland „Sotschelnik“ genannt, ist die Zeit der Vorbereitung auf das große Fest. An diesem Tag werden besondere Bräuche gepflegt:


1. Fastenmahl: Bis zum Erscheinen des ersten Sterns am Himmel verzichten Gläubige auf Nahrung, was die Erwartung der Geburt des Erlösers symbolisiert. Erst mit dem Erscheinen des Sterns wird das Fasten gebrochen, und man beginnt das Weihnachtsessen. Das traditionelle Gericht des Heiligabends ist Kutja, ein Brei aus gekochtem Weizen, Honig, Nüssen und Rosinen.


2. Gebet und Kirchenbesuch: Viele besuchen die abendliche Weihnachtsmesse in der Kirche, bei der Kerzen entzündet werden und Weihnachtslieder erklingen.


3. Hausschmuck: Es ist üblich, das Haus mit Tannenzweigen zu schmücken, die Leben und Wohlstand symbolisieren, sowie einen Weihnachtsbaum zu dekorieren.


4. Kolyadki singen: Kolyadovanie ist eine uralte Tradition. An Heiligabend, am ersten Weihnachtstag und an Silvester gingen die Menschen von Tür zu Tür und sangen Grußlieder, wofür sie von den Eigentümern Leckereien und manchmal sogar Geld erhielten. Weihnachtslieder waren ein wichtiger Teil der alten Folklore.



Was darf man an Weihnachten nicht tun?


Weihnachten ist nicht nur ein Fest, sondern auch eine Zeit mit bestimmten Verboten. Folgendes sollte vermieden werden:


1. Arbeiten: An Weihnachten ist es untersagt, schwere körperliche Arbeiten zu verrichten. Dieser Tag soll dem Gebet, der Familie und der Ruhe gewidmet sein.


2. Streiten und fluchen: Konflikte, Flüche und jegliche negative Emotionen gelten als Sünde.


3. Lautes Feiern: Das Fest sollte in Ruhe und Besinnlichkeit begangen werden. Ausgelassene Feiern und Festmähler sind erst während der „Sviatki“ (Weihnachtszeit) erlaubt, die nach Weihnachten beginnt.


4. Wahrsagen am Heiligen Abend: Obwohl das Wahrsagen während der Weihnachtszeit in Russland beliebt ist, gilt es am Heiligen Abend als unangebracht, da dies eine Zeit des Gebets und der spirituellen Reinigung ist.


Weihnachtstraditionen


Unmittelbar nach Weihnachten beginnen die „Sviatki“ (Weihnachtstage), die bis zum Fest der Taufe Christi (19. Januar) dauern. In dieser Zeit ist es traditionell üblich, Weihnachtslieder zu singen, Freunde und Familie zu besuchen und bedürftigen Menschen zu helfen.


An Weihnachten tut man gute Werke, macht Geschenke und verbringt Zeit mit seinen Liebsten. Viele Familien kommen zu einem festlichen Essen zusammen, bei dem Gerichte wie Ente mit Äpfeln, Kuchen, Kissel und Kompott serviert werden.


Wetter-Omen


Das Volkswetter-Omen, typisch für den 6. Januar, verrät Ihnen, was Sie im nächsten Jahr erwarten können:


  • Ein klarer Tag bedeutet eine reiche Sommerernte.

  • Ein Schneesturm an Heiligabend bedeutet, dass es dieses Jahr viel Honig geben wird.

  • Tauwetter am 6. Januar bedeutet, dass Gurken und Hirse im Sommer keinen Ertrag bringen werden.

  • Im Schnee sind schwarze Spuren zu sehen - Buchweizen wird eine gute Ernte bringen.

  • Wenn es schneit, sind dieses Jahr gute Nachrichten zu erwarten.


Fazit


Weihnachten in Russland ist eine Zeit der spirituellen Erneuerung, der familiären Geborgenheit und der stillen Freude. Es ist ein Fest, das an die ewigen Werte Liebe, Frieden und Barmherzigkeit erinnert. Durch die Pflege der Traditionen und Bräuche finden die Menschen in diesem Tag eine besondere Bedeutung und Wärme, die ihre Herzen das ganze Jahr über erfüllt.


С Рождеством!


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