Am 18. Januar - feiert die orthodoxe Kirche den Abend vor dem heiligen Dreikönigstag, dem Fest der Epiphanie. Kreschenie ist einer der 12 wichtigsten christlichen Feiertage. Dem Evangelium zufolge wurde Jesus Christus an diesem Tag im Jordan-Fluss getauft. In den Volkstraditionen markiert der Dreikönigstag das Ende der Heiligen Tage.
"Kreschenie" ist griechisch und bedeutet "Untertauchen in Wasser". Im ersten Jahrhundert vollzog Johannes der Täufer dieses Sakrament im Wasser des Jordan. Der Prediger rief die Menschen zur Buße auf, wusch sie von ihren Sünden rein und befreite sie von ihrem Erbärmlichen. Auch Jesus Christus kam an das Ufer des heiligen Flusses. Während des Sakraments kam der Heilige Geist in Form einer Taube auf den Erlöser herab. Nach dem Evangelium verkündete die himmlische Stimme: Dieser Mensch ist der Sohn des Herrn, der seinen Willen in die Welt bringt. Aus diesem Grund wird das Kreschenie auch Epiphanie genannt und mit Wasser in Verbindung gebracht - Weihe in den Kirchen und Untertauchen im Taufbecken. Traditionell hält dabei ein Priester ein Kreuz ins Wasser, welches von da an als heilig gilt und heilende Kräfte besitzt.
Am Abend vor dem Feiertag - dem Dreikönigsabend - kam die ganze Familie zusammen. Nach russischer Tradition wurden nach dem Fastenessen Löffel in eine gemeinsame Schale gelegt und mit Brot belegt, in der Hoffnung auf eine reiche Ernte. Die Vorbereitung auf den Feiertag war nicht ohne Aberglauben. Die Menschen malten Kreuze über die Tür, die Fenster und sogar die Ofenklappe, um ihre Häuser vor bösen Mächten zu schützen.
In der Nacht sagen die Mädchen für ihren Verlobten wahr, obwohl es sündhaft war. Der Legende nach war der Himmel in den frühen Morgenstunden offen für die tiefsten Bitten.
Das wichtigste Symbol dieses Festes ist das Wasser. Man glaubt, dass Wasser in der Dreikönigsnacht wunder bewirkt: In vielen Orten Russlands werden dafür extra Löcher in zugefrorenen Seen und Flüssen eingeschnitten, um das Baden im getauften Wasser zu ermöglichen. Begründet wird die Beliebtheit des Badenbrauchs durch den verbreiteten Glauben, es würde alle Sünden wegwaschen.
Bereits 387 schrieb der Erzbischof von Konstantinopel, Johannes Chrysostomus, über die Eigenschaften des an Epiphanias geweihten Wassers:
Christus hat sich taufen lassen und die Natur des Wassers geheiligt, und deshalb bringt am Dreikönigsfest jeder, der um Mitternacht Wasser geschöpft hat, es nach Hause und bewahrt es das ganze Jahr über auf. Und so wird das Wasser in seinem Wesen nicht durch den Lauf der Zeit verdorben, jetzt geschöpft, bleibt es ein ganzes Jahr lang, und oft zwei und drei Jahre frisch und unbeschädigt...
Es ist ein Brauch, den Dreikönigsmorgen mit dem Trinken von geweihtem Wasser zu beginnen, und das erste Gericht des Morgens sind Kreuz-Kekse. Diese Kekse wurden in jeder Provinz anders gebacken. Manchmal sind es Fladen-Kekse mit einem Kreuz, meistens aber sind es zwei Teigstreifen, die ein Kreuz bilden.
"Kreuze" sind spezielle Kekse, mit Mandeln, krümelig und süß; dort, wo die Kreuze des "Kreuzes" liegen, werden Himbeeren aus Marmelade hineingedrückt, als wären sie mit Nelken festgenagelt. Auf diese Weise wird seit Jahrhunderten gebacken..."
Iwan Schmelew, aus der autobiografischen Erzählung "Der Sommer des Herrn":
Am Vorabend des Dreikönigstages wurden von den Müttern der Familie Kekse gebacken - in der Regel mit dem Wunsch, dass es dem Haushalt gut gehen möge. Ein glatter Keks ohne Risse versprach ein leichtes und erfolgreiches Jahr, während Risse Schwierigkeiten versprachen. Das Kreuz würde nicht verbrennen - um krank zu sein. Misslungene Kekse wurden an Vögel zerbröselt, um Unglück abzuwehren.
Honig-Kreuze
Zutaten:
200 g Mehl
150 g Butter
100 g Zucker
2 TL Rum
Prise Salz
Vanillin
Gewürze wie Zimt
Eine andere Tradition des Dreikönigsfestes ist mit Vögeln verbunden. Am Tag des Festes werden nach dem Gottesdienst weiße Tauben in den Himmel gelassen, als Symbol für den Heiligen Geist, der in Gestalt eines Vogels auf die Erde kam, und als Zeichen für das Ende der Weihnachtsferien.
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